Rückblick: Freibadumbau 2018 – 2020
Rückblick: Umbau im Freibad Ganderkesee 2018-2020
2017
Am 26. Oktober 2017 beschloss der Gemeinderat einstimmig den mit rund 8,5 Millionen Euro angesetzten Um- und Neubau im Freibad Ganderkesee. Damit war der Weg frei für eines der umfangreichsten Bauprojekte der jüngeren Gemeindehistorie.
2018
Nach einer hervorragenden Sommersaison mit Besucherrekord und abschließendem, erstmaligem Hundeschwimmen fiel am 3. September der Startschuss für den großen Um- und Neubau im Freibad Ganderkesee. Zunächst wurden alle Anlagen außer Betrieb genommen und die Baustelle großflächig mit zwei Baustraßen und unzähligen Bauzäunen vorbereitet. Danach wurden die insgesamt 3,5 Millionen Liter Wasser aus den Schwimmbecken abgelassen, Duschen demontiert und Pflasterungen aufgestemmt.
Am 17. Oktober folgte schließlich der symbolische Spatenstich auf dem Gelände des zukünftigen Neubaus mit Kursbecken. Hierzu fanden sich neben Geschäftsführer Henry Peukert und Bürgermeisterin Alice Gerken Kommunalservice-Geschäftsführer Uwe Nordhausen, Rainer Loog vom Gebäudeservice im Rathaus, Ratsvorsitzender Gerd Brand sowie Birte Thönelt vom verantwortlichen Planungsbüro Krieger zusammen.
Für den Rest des Jahres standen das Abtrennen vom Beckenkopf sowie der Ausbau der alten Wasseraufbereitungsanlage bzw. Vorbereitung des Einbaus der neuen Anlage auf dem Programm.
2019
Anfang 2019 war das Freibad zwischenzeitlich kaum noch wiederzuerkennen: An allen Ecken und Enden wurde gebaggert und gebaut. Die Schwimmerbecken wurden von Grund auf erneuert, das große Becken und das Springerbecken wurden endgültig getrennt und neue Wände samt Beckenkopf und Überlaufrinne gezogen. Auch der Neubau nahm nach und nach Formen an. Im Fokus standen zudem die entscheidenden Arbeiten, wie die Installation eines riesigen, blauen Schwallwasserbehälters für überlaufendes Wasser und die Installation der neuen Wasseraufbereitungsanlage. Verschiedene Filtersysteme und Zuläufe auf dem neusten Stand der Technik sorgen für eine noch besser Wasserqualität bei gleichzeitig effizientere Betriebsweise. Zudem sind dank des neuen Systems alle Becken getrennt voneinander beheizbar, sodass beispielsweise das Schwimmerbecken im Frühjahr schon einige Zeit vor dem Kinder- und Springerbecken genutzt werden kann. Diese so entscheidenden Arbeiten haben fast das komplette Jahr 2019 in Anspruch genommen – und sind heute für Badegäste überhaupt nicht mehr sichtbar. Ein Blick hinter die Kulissen des Technikraums lässt nach Abschluss der Bauarbeiten nur erahnen, welch ein Kraftakt der Umbau war und wie ausgeklügelt die technische Seite hinter dem Schwimmspaß wirklich ist.
Im Sommer 2019 kam es dann zur ersten unerwarteten Verzögerung: Auf gutachterlichen Rat hin musste der alte Sprungturm, der eigentlich erhalten bleiben sollte, doch abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Jahrzehnte lang prägte die ungewöhnliche Silhouette das Ganderkeseer Freibad, weshalb besonders Stammgäste mit Bedauern auf die unabwendbare Maßnahme reagierten. Aber ganz müssen die Ganderkeseer auf ihren geliebten Turm nicht verzichten: Zwar wurde im Herbst ein neuer Sprungturm installiert, der alte Bogen aber wurde erhalten und ziert jetzt als Durchgang den Weg zum Babybecken. Nichtsdestotrotz sorgte der unerwartete Abriss des Sprungturms sowohl für eine Kostensteigerung sowie eine deutliche, zeitliche Verzögerung im Ablauf. Neben dieser großen Abweichung vom Zeitplan kam es auch bei anderen, kleineren Gewerken zu Verspätungen, weshalb an eine testweise Inbetriebnahme im Herbst/Winter 2019 nicht mehr zu denken war. Schließlich hingen bei dem Mammut-Projekt im Bereich der Sanierung sowie des Neubaus alle Gewerke voneinander ab, sodass schon kleine Verschiebungen den gesamten Zeitplan durcheinanderbringen konnten – ähnlich wie beim Domino-Effekt.
2020
Mit dem Jahreswechsel waren die meisten großflächigen Arbeiten beendet und das Bad war optisch schon wieder als solches zu erkennen. Der Neubau mit Kursbecken nahm Form an, wobei jedoch auch hier die Verzögerungen im zeitlichen Ablauf nicht mehr aufzuholen waren. Anfang des Jahres ging die Geschäftsführung von der Übergabe des Bauträgers am 18. Juni und einem Öffnungstermin des Freibads am 4. Juli aus – doch dann hat Corona zugeschlagen. Sah es zunächst so aus, als wäre die Baustelle in Ganderkesee nicht betroffen, forderte der wirtschaftliche Stillstand in Folge der weltweiten Pandemie auch hier seinen Tribut und viele Gewerke konnten ihre Arbeit aufgrund von beispielsweise Lieferengpässen bei Baustoffen nicht fristgerecht fortsetzen. Ende April standen die Vorzeichen für eine normale Freibadsaison, unabhängig vom zeitlichen Verzug, denkbar schlecht. Denn die Absage von Großveranstaltungen, die Schließung fast aller Geschäfte und Sportstätten schienen einen Betrieb des Freibads unter normalen Bedingungen gänzlich auszuschließen. Auf der Baustelle jagte ein kleines Problem das nächste, womit der Fertigstellungstermin Mitte Juni nicht mehr zu halten war. Während zwar fast alle Gewerke ihre Arbeiten beenden konnten, fehlten noch wichtige Testläufe und die Abnahme aller handwerklichen Leistungen – kaum vorstellbar aber auch hierfür ziehen bei einem so gewaltigen Projekt einige Wochen ins Land.
Dann endlich die guten Nachrichten: Freibäder durften mit strengen Corona-Sicherheitsauflagen Ende Juni öffnen. Zwar war das Ganderkeseer Freibad noch nicht bereit für die offizielle Eröffnung, aber die Botschaft hat allen Beteiligten auf der Baustelle frischen Mut gegeben, sodass Ende Juli endlich offiziell feststand: Das Freibad öffnet am 14. August. Während ursprünglich eine große Eröffnungsfeier geplant war, hat auch hier Corona zu einigen zuvor noch undenkbaren Veränderungen geführt. So dürfen nur ca. 300 Gäste gleichzeitig das Freibad besuchen, im Innenbereich gilt Maskenpflicht, auch die maximale Gästekapazität im Schwimmerbecken wurde begrenzt und die wohl größte Veränderung: Der Besuch des Bads ist nur in einem von 4 jeweils dreistündigen Zeitfenstern und nach vorheriger Online-Reservierung möglich. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Das Kursbecken konnte nicht zeitglich an den Start gehen, hier stehen noch letzte Prüfungen und Abnahmen aus. Voraussichtlich im September darf es dann in Betrieb gehen. Hier werden verschiedenste Kurse – vom Babyschwimmen bis Aquafit – angeboten und in den Abendstunden sowie am Wochenende können Saunagäste hier ihre Bahnen ziehen. Neben dem Außenpool besteht somit nun auch bei schlechtem Wetter und im Winter, wenn das Freibad geschlossen ist, die Möglichkeit zum Schwimmen in entspannter Atmosphäre. Auch im Außenbereich müssen noch einige Kleinigkeiten vorgenommen werden. So ist die Beach Area noch nicht vollständig abgeschlossen und die Beach Bar, unsere Außengastronomie im Freibad, wird voraussichtlich erst in der Saison 2021 zur Verfügung stehen.
An dieser Stelle möchten wir uns von Herzen bei allen Beteiligten für Ihre und eure unermüdliche Arbeit während der letzten 2 Jahre bedanken! Es war für niemanden einfach, aber in der Gemeinschaft haben wir dieses große Vorhaben gemeistert und können mit Stolz auf unsere Arbeit blicken.
Auch Ihnen, liebe Gäste, möchten wir für Ihre große Geduld danken und wünschen Ihnen eine wundervolle Zeit im modernisierten Bad.
In der Galerie sehen Sie ein paar Impressionen vom Freibad-Umbau. Hier finden Sie zudem einen schönen Überblick der Baustelle im Zeitraffer-Video (Ein Dank geht hier an Hauke Gruhn und die Gemeinde Ganderkesee, die das Video zusammengestellt haben).
Das Bauprojekt hat uns alle unendlich viel Kraft gekostet, aber wir sind froh nun so ein modernes Freibad in unserer schönen Gemeinde Ganderkesee zu haben!
Ihr SaunaHuus-Team